Welche Vorteile bietet Lastmanagement?

Ein Lastmanagementsystem verteilt die verfügbare Netzanschlussleistung optimal und kostenoptimiert nicht nur auf die zu ladenden Elektrofahrzeuge, sondern auf alle Stromverbraucher des Gebäudes. Die Ladeinfrastruktur ist somit skalierbar, ohne dass Investitionen für die Erweiterung des Netzanschlusses nötig sind.

Wie unterscheiden sich die Lastmanagementsysteme?

Die Anforderungen an den Stromverbrauch in Kombination mit den Ladevorgängen der Elektrofahrzeuge (Firmenflotte, Mitarbeiter- und Kundenfahrzeuge) sind je nach Art des Unternehmens unterschiedlich. Ein Industriebetrieb mit umfangreicher Produktionsanlage benötigt ein komplexeres Lademanagement als ein reines Bürogebäude. Darauf abgestimmt gibt es unterschiedliche Lastmanagementsysteme.

Statisches Lastmanagement

Beim statischen Lastmanagement wird ein fester Leistungsober­wert (z. B. 100 kW) definiert. Die Gesamtladeleistung aller Ladestationen ist begrenzt und getrennt von der Auslastung des Gebäudes. Innerhalb des nutzbaren Leistungs­bereichs wird der Ladestrom entweder gleich oder benutzerde­finiert auf die angeschlossenen Elektrofahrzeuge verteilt.

Statisches Lastmanagement

  • Reduktion der elektrischen Anschlussleistung
  • Keine Überlastung des Netzanschlusspunktes
  • Keine Erhöhung der vertraglichen Leistungsobergrenze
  • Vermeidung teurer Vertragsstrafen

Dynamisches Lastmanagement

Im Gegensatz zum statischen Lastmanagement richtet sich das dynamische Lastmanagement nicht nach einem festen Leistungsoberwert, sondern passt sich flexibel an den Stromverbrauch des Gebäudes an. So kann zu jedem Zeitpunkt die maximal verfügbare Ladeleistung abgerufen werden, ohne den Netzanschluss zu überlasten. Es sind sogar mehrere Optionen gleichzeitig möglich. So können bestimmte Ladestationen immer bevorzugt angesteuert und die hier verbundenen Fahrzeuge priorisiert geladen werden.

Das gilt auch, wenn Elektrofahrzeuge z.B. möglichst dann geladen werden sollen, wenn der Strom besonders günstig ist.

Dynamisches Lastmanagement

Reduktion der elektrischen Anschlussleistung

  • Keine Überlastung des Netzanschlusspunktes
  • Keine Erhöhung der vertraglichen Leistungsobergrenze
  • Vermeidung teurer Vertragsstrafen
  • Optimale Ausnutzung der verfügbaren Anschlussleistung
  • Berücksichtigung von Leistungsüberschüssen installierter Energieerzeugungsanlagen
  • Keine Unterversorgung priorisierter Verbraucher
  • Möglichkeit zur Integration des standortspezifischen Störfall­managements

Ganzheitliches Energiemanagement

Unternehmen, die energieintensive Produktionsstätten mit Strom versorgen müssen, kann es schnell zu großen Leistungs-Peaks kommen. Eine smarte Steuerung der Ladeleistung in Kombination mit dezentraler Stromversorgung bietet sich hier als Lösung an.

Mit einem aktiven, ganzheitlichen Energiemanagement können erheblich Kosten einspart werden. Dabei spielt die dezentrale Stromerzeugung z.B. mit PV-Anlagen und das Peak-Shaving mit geeigneten Batteriespeichern eine entscheidende Rolle.

Photovoltaik-Überschussladen

Wenn eine Photovoltaik-Anlage am Standort existiert, kann der überschüssige Strom zur Ladung von Elektrofahrzeugen eingesetzt werden. Auch diese Option bietet das dynamische Lastmanagement an. Wenn mehr Strom in der eigenen Photovoltaik-Anlage erzeugt, als im restlichen Gebäude verbraucht wird, ist es wirtschaftliche sinnvoller, diesen in den Elektrofahrzeugen zu speichern, als ihn in das öffentliche Netz einzuspeisen. Sehr lukrativ ist es natürlich, den selbst erzeugten Strom an Dritte zu verkaufen. Dafür bietet HUMMEL ebenfalls die notwendige Technologie an.